A2 Lehner Robold Diplomingenieure Architekten

büro internationales begegnungszentrum martiniplatte mit dem nepal-himalaya-pavillon der expo 2000

die gemeinnützige stiftung "wasser für die welt", gegründet 1986 fördert projekte in den entwicklungsländern und suchte einen standort für ein internationales begegnungszentrum. durch veranstaltungen und symposien, die kontakte und beziehungen zwischen deutschland und nepal fördern, sollen sinnvolle hilfsmaßnahmen für nepal und länder der dritten welt initiiert werden.

die möglichkeit des erwerbs des himalaya-tempels der expo 2000 in hannover durch den gründer der stiftung bot die chance, die vision eines kulturellen zentrums auf hohem niveau zu verwirklichen.

im rahmen einer bauleitplanung als verfahren auf landesebene konnte das baurecht auf dem ca. 4 ha großen gelände bei wiesent erlangt werden. bestehende waldlichtungen bildeten die grundlage für die situierung der zwei bauquartiere. im kontext zwischen steinbruch, see und waldbestand entstand ein komplex aus nebengebäuden, stiftungshäusern und gäste- und wohnhaus als städtebauliche einheit.

die wertvolle, traditionell nepalesische holzkonstruktion der tempelanlage entsteht räumlich abgerückt und separat für die besucher erreichbar. anspruchsvolle handwerkskunst wird mit bauten zeitgemäßer holztechnologie in architektonischen dialog gestellt.

werkgebäude, stallung und eine überdeckte stellplatzanlage für verwaltung und stiftung gruppieren sich um einen hofraum.

drei hofhäuser mit pult- und flachdächern im wechsel schließen sich an und bieten mit ruhigen innenhöfen flexible nutzungen für wohn- und verwaltungszwecke.

am quartiersende folgt das gäste- und wohnhaus und dient der unterbringung der gäste des internationalen begegnungszentrums.

in einem intensiven planungsprozess wurde das umfangreiche raumprogramm mit kurzen wegebeziehungen um zwei innenhöfe unterschiedlicher thematik gruppiert.

auf einem stahlbeton-sockelgeschoß ruht ein rechteckiger, flacher baukörper aus dickholz mit außenliegender wärmedämmung und einer waagrechten schalung aus zedernholz. die deckenplatte wird von 9 stahlstützen getragen und kragt weit nach süden aus.glasfassaden zur talseite unterstreichen den offenen charakter des gäste- und wohnhauses und geben weitläufige blickbezüge bis ins voralpenland frei. die beiden verglasten atrien bringen licht, transparenz, wetter und garten ins gebäudeinnere.

die gesamtanlage des internationalen begegnungszentrums basiert auf der idee der verwendung zeitgemäßer holztechnologie im dialog mit anspruchsvoller nepalesischer handwerkskunst. Je nach anforderung und ausführungsmöglichkeiten werden die neuen gebäude in holzskelettbauweise in örtlicher montage (stallungen, werkstatt und carports), holzrahmenbauweise in elementvorfertigung (hofhäuser) und dickholztechnologie (gäste- und wohnhaus) ausgeführt. für alle gebäude einschließlich der zaunanlage wurde eine waagrechte verschalung gleicher systematik gewählt, die außer am gäste- und wohnhaus (zeder gehobelt) aus gesägter lärche besteht.

die durchgängigkeit der ruhigen, gleichmäßigen struktur des unbehandelten holzes wird symbol für bauen im wald.


architekten: 
architekturbüro A2 lehner robold, regensburg

fertigstellung: 08/2003

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internationales begegnungs-zentrum martiniplatte